Wir brauchen die Reifeprüfung
Wir brauchen die Reifeprüfung!
Wer die Reifeprüfung abschaffen will, nimmt den jungen Menschen die Möglichkeit zu erfahren,
wie man auf persönliche geistige Leistungen stolz sein kann, wie sich Anstrengung lohnen kann,
und wie motivierend das Gefühl ist, dass man es geschafft hat. Die Reifeprüfung ist in der jetzigen.
kompetenzorientierten Form kein Abfragen von lexikalischem Wissen. Sie stellt ein „Drei-Säulen-
Modell“ dar, das aus einer Vorprüfung in Form einer „Vorwissenschaftlichen Arbeit“ (VWA) an den
AHS bzw. einer Diplomprüfung an den BHS, den schriftlichen Klausuren und den mündlichen
Prüfungen besteht. Die Vorprüfung wird von den Maturierenden mit einer Präsentation und
Diskussion abgeschlossen, zwei Kompetenzen, die in der weiteren Berufslaufbahn essenziell sind.
In der schriftlichen Reifeprüfung zeigen sie in den Sprachen, dass sie in der Lage sind, ein
überzeugendes Gedankengebäude aus Argumenten zu einem Thema zu errichten. In Mathematik
und anderen naturwissenschaftlichen Klausuren weisen sie nach, dass sie analytisch und logisch
denken können. Bei der mündlichen Reifeprüfung zeigen sie, dass sie zu Reproduktions- und
Transferleistungen sowie zu Reflexion und Problemlösungen imstande sind. Das ist etwas anderes
als ein Fachgebiet in Einzelteilen geprüft zu werden: Ein Tischler macht ja auch nicht eine Säge-,
eine Leim-, eine Hobel-, eine Schleifprüfung … Von der Lehre bis zum Hochschulstudium wird jeder
Bildungsgang sinnvollerweise mit einer Abschlussprüfung beendet, warum sollte das beim
Abschluss einer höheren Schule anders sein?
Für uns als Gesellschaft und nicht zuletzt als Volkswirtschaft ist es notwendig, dass junge
Menschen Herausforderungen gemeistert haben und dadurch zu weiteren Leistungen motiviert
worden sind. Wir brauchen die Reifeprüfung!